Lymphdrainage Kurse gibt es voraussichtlich ab 2016
Ich überarbeite gerade das Lehrbuch
Termine stehen och nicht fest.
Dauer: 1 Woche 20 Einheiten
Lymphdrainage
Was ist Lymphe?
Lymphe ist eine hellgelbe, meist klare, eiweissreiche Flüssigkeit die in einem Halbkreislauf Abfallstoffe aus dem Körper zum Kreislauf transportiert.Im Dünndarmbereich ist die Lymphe milchig-trüb wenn Fett verdaut wird (Chylus)
Aus was besteht das Lymphatische System?
Das Lymphatische System besteht aus:
- Lymphgefässen m Transportsystem
- lymphatischem Gewebe
Lymphozyten Ansammlung zB in der Schleimhaut
Lymphknoten
Lymphtransport
Lymphe entsteht in der Peripherie, mündet in das venöse System und hat keine Pumpe
Daher spricht man nicht von Lymph-Zirkulation, sondern von Lymph-Transport.
Wir unterscheiden:
- Oberflächliches System
- drainiert Lymphe aktiv aus Haut und Schleimhaut
- Tiefes System
- drainiert Lymphe passiv aus Muskeln, Gelenke und Lymphknoten
Diese
Systeme sind durch sog. Perforansgefässe verbunden.
- Organsystem
- Lymphgefässe, die spezifisch angepasst sind (zB Darmzotten)
Was ist Lymphdrainage?
Lymphdrainage ist eine manuelle Methode die den Lymphtransport unterstützt.
Wo kommt die Lymphe her?
Die Lymphe entsteht aus dem Blutplasma. Plasma ist Bestandteil des Blutes.
Was ist ein Lymphödem?
Ein eiweißreiches, extrazelluläres und meist einseitig lokalisiertes Ödem
Das Blut
Der Stoffwechsel funktioniert, indem Stoffe im Blut transportiert werden. In das geschlossene Blutgefäß-System ist das Herz als Pumpe geschaltet. Das Lymphsystem ist teilweise parallel zum venösen System angelegt.
Das Kreislaufsystem hat funktionelle Bedeutung für
Stofftransport
Stoffaustausch
Atmung
Ausscheidung
Hormonverteilung
Abwehr
Wärmeregulation
Das Blut besteht zu 45 % aus Festbestandteilen und zu 55 % aus Flüssigbestandteilen.
Diese 45 % Festbestandteile bestehen zu
90 % aus Erithrozyten, die für den Transport zuständig sind
10 % aus Leukozyten (Abwehr) und Thrombozyten (Reparatur)
Die 55 % Flüssigbestandteile (Plasma) bestehen zu
90 % aus Wasser
7 % aus Eiweiß (sog. Makro-Moleküle)
3 % aus anderen Stoffen (Spurenelemente, Vitamine etc)
Die 7 % Eiweiß wiederum bestehen aus:
Albumin - zuständig für den Transport
Globuline - zuständig für die Abwehr
Fibrinogene - zuständig für die Reparatur
Der Blutkreislauf
Wir unterscheiden: den großen bzw. Körperkreislauf
und den kleinen bzw. Lungenkreislauf
Körperkreislauf
Sauerstoffreiches Blut aus dem Lungenkreislauf
HERZ: linker Vorhof - linke Kammer
KÖRPER: Aorta - Arterien - Arteriolen - praekapillaere Arteriolen
Gasaustausch in den Kapillaren,
nun ist essauerstoffarmes Blut
KÖRPER: postkapilläre
Venolen - Venen - Vena cava
inferior - Vena cava superior -
HERZ: rechter Vorhof - rechte Kammer
Lungenkreislauf
KÖRPER: Arteria pulmonare - LUNGE - Vena pulmonare -
HERZ: linker Vorhof.... wieder in den Körperkreislauf
Gasaustausch in der Lunge, nun ist es wieder
sauerstoffreiches Blut
Arterien führen immer vom Herzen weg und Venen führen immer zum Herzen hin
Die tiefen Lymphgefäße laufen immer parallel zu den Venen. Die Lymphgefäße befinden sich zusammen mit der Arterie und der Vene in der sog. Gefäßscheide. Die Pulswelle aus der Arterie transportiert die Lymphe.
Blutdruck
Der normale Blutdruck (abgekürzt: RR) beträgt beim Gesunden 120/80 mgHg
120 mgHg ist der systolische Druck, d.h. der Druck der bei der Anspannung des Herzmuskels im Gefäß entsteht,
80 mgHg ist der systolische Druck, der in der Entspannungsphase im Herzen im Gefäß entsteht.
Im Körper herrschen verschiedene Druckwerte.
So verringert sich der Initial Blutdruck (120 mmHg) vom Herzen bis zu den Praekapillaren auf 30 mgHg und ist an der Vena cava fast 0 mgHg.
In den Kapillaren (Haargefäßen) herrschen andere Druckverhältnisse. Man spricht hier von
MIKROZIRKULATION
Der Aortendruck beträgt durchschnittlich 100 mgHg oder 100 Torr
Der Druck in der präkapillären Arteriole beträgt durchschnittlich 55 Torr
Die präkapilläre Arteriole hat einen Schließmuskel (Sphinkter) mit dem sie nach Bedarf die Eng- oder Weitstellung der Arteriole reguliert
Deshalb nennt man auch die präkapilläre Arteriole den „Ort des peripheren Widerstandes“
Die präkapilläre Arteriole hat eine eigene Pulsation - Vasomotion genannt - von 10/Minute
Entsprechend der Sphinkter-Aktivität können je nach Versorgungslage 10 -100 Kapillaren versorgt werden. Die Pulsation wird durch Hormone und den Sauerstoff-Partial_Druck PO2 feingesteuert
Weitstellung erfolgt bei Wärme und Muskelarbeit - wir sind deshalb dann besser durchblutet
Engstellung erfolgt bei Kälte und Adrenalinauschüttung (blass vor Ärger) oder hohem Blutdruck.
Wechselspiel zwischen Blutdruck (RR), Schließmuskelstellung an der Arteriole und dem Blut-Kapillar-Druck (BKD)
RR hoch - Engstellung - BKD niedrig
RR niedrig - Weitstellung - BKD hoch - hohe Ultrafiltration - mehr Gewebeflüssigkeit
daher keine Sauna Anwendung beim Lymphödem und Bewegung nur mit Kompression
Blutchemie und Lymphbildung
Der Gasaustausch an den Körper- oder Lungenkapillaren erfolgt durch Diffusion und durch Ultrafiltration.
Was ist Diffusion?
Diffusion nennt man die Vermischung von Flüssigkeiten aufgrund der Eigenbewegung der Moleküle.
Ihre Geschwindigkeit hängt ab von der
Teilchengröße - je kleiner desto scheller
Temperatur - je höher desto schneller
Konzentration - je stärker desto schneller
Berührungsfläche - je größer desto schneller
Wir unterscheiden die
erleichterte Diffusion - durch Träger Moleküle
behinderte Diffusion - durch eine voll permeable Membran getrennt
zB Eiweißmoleküle ziehen Wasser an. zB Eiweißmoleküle im Gefäß zieht Wasser aus dem Gewebe an.
Die meisten Körperfunktionen werden durch Diffusion geregelt
Was ist Osmose?
Eine einseitig gerichtete Diffusion, die durch eine semi-permeable Membran Flüssigkeiten austauscht, nennt man Osmose
zB. eine Membran läßt Eiweiß Moleküle nicht durch
Der Kolloid-osmotische Druck (KOD) zeigt an zB wieviel Wasser durch Eiweiss angezogen wird. Alle Blutkapillaren sind semipermeabel für Eiweiß, das heißt sie lassen Eiweiß raus, aber nicht mehr rein.
Was ist Ultrafiltration?
Ist Stoffaustausch unter dem Einfluss der verschiedenen Druckverhältnisse. Der Blut-Kapillar-Druck (BKD) drückt das Wasser (100%) aus dem arteriellen Schenkel der Kapillare in das Interstitium (umgebendes Gewebe)
Was ist Reabsorption?
Reabsorption findet am venösen Schenkel der Kapillare statt. Es werden 90 % der ultrafiltrierten Fluessigkeit und kleine Moleküle absorbiert. Große Moleküle können nicht absorbiert werden und werden von der Lymphe abtransportiert
Was passiert mit den restlichen 10 %?
Sie werden von den Lymphgefäßen aufgenommen
Entstehung eines eiweißarmen Ödems
Bei einer chemischen Sörung von Ultrafiltration und Reabsorption bleibt Wasser im Interstitium zurück und entsteht ein Ödem (s.auch Venenthrombose, Herzfehler) Ein eiweißarmes Oedem ist kein Lymphoedem und wird nicht mit Lymphdrainage behandelt. (s. auch Kontraindikation!)
Was ist das Starling‘sche Gleichgewicht?
Im eigentlichen Erfolgsorgan des Kreislaufs, dem Kapillarbett, dort wo aus arteriellen Kapillaren venöse Kapillaren werden, wird ständig per Ultrafiltration Wasser aus dem arteriellen Schenkel der Kapillare abgegeben. 90 % wird im venösen Schenkel reabsorbiert und die übrigen 10 % sind lymphpflichtige Lasten, die von den Lymphgefäßen abtransportiert werden.
Der Lymphtransport erfolgt nach Grundsätzen des STARLING`schen GLEICHGEWICHTS, was bedeutet, dass der Stoffaustausch zwischen Blutgefäß und Interstitium (=umgebendes Gewebe) ausgeglichen ist.
Entstehung eines eiweißreichen Lymphödems
Jede Störung dieses Gleichgewichtes hat ein Lymphödem zur Folge.
Dies kann generell aus zwei Gründen passieren. Entweder ist die Transportkapazität der Lymphgefäße (genetisch oder durch Verletzung) eingeschränkt, dann wird weniger Lymphe transportiert und sie bleibt im Interstitium oder es wird - krankheitsbedingt - zuviel Lymphe erzeugt, die dann vom gesunden Transportsystem nicht mehr abtransportiert werden kann
Bau und Funktion des Lymphgefäss-Systems
Die Lymphgefäße unterscheiden sich in
- Initialgefäße (=Anfangsgefäße),
- Kollektoren (=Sammelggefäße),
- Lymphknoten und Lymphstämme.
Die kleinste Einheit des Lymphsystems nennt man Lymphangion.
Initiale Lymph-Kapillaren bestehen aus
- Endothel-Zellen mit
- lückenhafter Basalmembran und
- Ankerfasern
Die Ankerfasern halten das Lymphgefäß solange geöffnet, bis der Innendruck der Lymphflüssigkeit das „Ventil“ schließt. Ausserdem sind an den Lymphgefäßen Druckrezeptoren, die vom autonomen Nervensystem innerviert werden. Daher reagieren die Lymphgefäße auf Druck von innen und aussen. Weil diese Initialgefäße die Verschiebung der Lymphe noch nach allen Seiten zulassen müssen, sind diese Gefäße besonders durchlässig.
Durch die sogen. Lymph-Angio-Motorik wird die Lymphe weitertransportiert
und gelangt zum Prae-Kollektor. Dieser besteht aus
- Endothelzellen
- vollständiger Basalmembran
- hat Klappen, (Lymphherzchen) die den Rückfluß verhindern und
besteht aus Bindegewebe
Von dort gelangt die Lymphflüssigkeit in den Kollektor. Dieser besteht aus einer
- drei-schichtigen Wand (Intima, Media, Adventitia)
- und hat Klappen und
- ist von einer Muskelschicht umgeben
Kollektoren sind durch Querverbindungen (Anastomosen) verbunden und besitzen noch sog. Kollateralen, die bei Stauungen im Lymphfluß in ein freies Gebiet umleiten können.
Jeder Lymphknoten hat ein Einflußgebiet (das sog. Tributärgebiet), danach richtet sich der Lymphfluß. zB drainiert der Kopf über die Lymphknoten an Ohren, Mandeln, Kinn und Hals zu den Schlüsselbeingruben.
Wie auf der Karte ersichtlich, geht die
Lymphflüssigkeit im Körper noch nach einem Schema, das mit Wasserscheiden
verglichen werden kann. zB Kopfhörer Wasserscheide. Alles was hinter einer
gedachten Linie von Ohr zu Ohr bearbeitet wird, wird über den Hinterkopf und
Nacken abdrainiert, Alles was vor dieser gedachten Linie bearbeitet wird,
drainiert über die Gesicht und Hals Lymphknoten zur Schlüsselbeingrube.
Die Kollektoren führen zu den Lymph-Knoten und weiter zu den Lymphstämmen, die zum gößten Teil (80%) im großen Milchbrustgang (Ductus thoracicus) und von dort in den Venenwinkel münden. Die restlichen 20 % münden über den Truncus iugularis, Truncus subclavicularis und den Trundchus broncho-mediastinalis ebenfalls in den Venenwinkel
Im Lymphgefäß-System werden großmolekulare lymph-pflichtige Lasten transportiert.
Diese bestehen aus:
- Eiweiß
- Wasser (die 10 % die vom Netto Ultrafiltrat übrig bleiben)
- Zellen
- Fett
Ein leistungsfähiges Lymphgefäß-System transportiert die lymphpflichtige Eiweißlast in die Blutbahn zurück.
Die Lymphknoten sind Filterstationen und Bildungsstätte des Lymphozyten, die in der Infektabwehr eine große Rolle spielen. Sie bestehen aus eingekapseltem Lymphgewebe mit zuführenden Gefäßen, Follikeln, Mark, und hinausführenden Gefäßen.
Auf dem Weg von der Peripherie zum Blutkreislauf muß die Lymphe einen oder mehrere Lymphknoten durchlaufen. Im Körper befinden sich ca 650 Lymphknoten verschiedener Größe, 200 davon alleine im Darm.
Die Wirkung der Manuellen Lymphdrainage
1.
Die Lymphangiome werden gedehnt - dadurch öffnen die Ankerfilamente die Lymphkapllaren. Es wird mehr Lymphflüssigkeit aufgenommen
2.
Die Dehnungsrezeptoren werden gereizt und dadurch wird die Lymphangiomotorikangeregt. Dies hat einen besseren Lymphtransport zur Folge.
3.
Manuelle Lymphdrainage bewirkt für 4 Stunden eine schnellere Pulsation der Lymphtransportgefäße
Manuelle Lymphdrainage unterstützt durch den sanften Dehnungsreiz die Aufnahme der Lymphflüssigkeit in die Lymphgefäße. Durch zielgerichtete Manipulation erfolgt die Ableitung dieser Flüssigkeit in den nächsten Lymphknoten oder zur nächsten Lymphknotengruppe. Es wird immer vzu den Lymphknoten hin gearbeitet.
Transport der Lymphe
Wir unterscheiden einen aktiven und einen passiven Transportmechanismus
Beim aktiven Transportmechanismus können die Eiweißmoleküle, die aus dem arteriellen Schenkel der Blutkapillare ins Interstitium gelangt sind, wegen dem Kolloid-Osmotischen-Druck nicht mehr zurück und werden vom Lymphsystem aufgenommen.
Beim passiven Transportmechanismus spielen die
- Kontraktion der Lymphangione
- Arterienpulsation (im tiefen System)
- aktive und passive Bewegung
- Muskelpumpe (zB Wade)
- Atmung
- Massage eine wichtige Rolle
Was sind Lymphpflichtige Lasten (LL) ?
Unter Lymphpflichtigen Lasten vertehen wir die Ansammlung von Wasser, Zellen und sonstigen Subvstanzen (zB Farbe aus Tätowierungen) die in den Blutkapillaren zwar ultrafiltriert, aber nicht rück-resorbiert werden. Sie werden vom Lymphsystem aufgenommen. Die Lymphpflichtigen Lasten können bei Erkrankungen stark erhöht sein (zB eitriger Zahn verursacht Schwellung) Man kann sagen es ist das Lymph-Zeit-Volumen in Ruhe.
Was versteht man unter Lymph-Zeit-Volumen?
Das LZV ist die über eine bestimmte Zeiteinheit transportierte Lymphmenge. In Ruhe beträgt dieser LZV-Wert beim Gesunden 1-1.5 ml/min. Der Körper transportiert ca 2 Liter Lymphflüssigkeit am Tag und ist aber auch in der Lage als maximale Transportkapazität das 10-fache zu transportieren.
Was bedeutet Transportkapazität?
Unter Transportkapazität verstehen wir die maximale Menge an Lymphflüssigkeit, die vom Gesunden in einer bestimmten Zeitspanne transportiert werden kann. Die Transportkapazität kann durch angeborene Defekte oder durch mechanische Unterbrechung (Verletzung, Entfernung von Lymphknoten und Lymphgewebe) drastisch eingeschränkt sein.
Manuelle Lymphdrainage verbessert die Transportkapazität
und somit den Abtransport von Lymphpflichtigen Lasten.
Antwort des Körpers auf Lymphstaus
Zum Glück bekommen wir nicht jedes Mal, wenn eine Verletzung oder Krankheit auftritt einen Lymphstau. Es gibt eine ganze Reihe von Sicherheitsmechanismen, die sofort einsetzen, wenn das System überlastet ist.
1. Sicherheitsventilfunktion springt an
2. Anastomosen werden genutzt (Anastomosen haben Klappen, so daß die Lymphe nur in einer Richtung transportiert wird
- lympho-lymphatische dh von einem Lymphkollektor zum anderen
- lympho-venöse dh direkte Einleitung in die Venen
Anastomosen sind von Natur aus angelegt und werden bei der Wundheilung gebildet. Je besser die Ruhigstellung nach Verletzung (oder OP) desto ungestörter die Wundheilung
3. Kollaterale werden genutzt. Kollaterale sind Umgehungsgefäße für ein und dasselbe Lymphgefäß. Kollaterale sind von Natur aus angelegt
4. Bildung von Makrophagen = Freßzellen, die die lymphpflichtigen Substanzen „fressen“. Nach 20-25 Tagen Lebensdauer werden die Makrophagen selbst zur lymphpflichtigen Last
Erst wenn diese 4 Mechanismen versagen, tritt ein Ödem auf
Manuelle Lymphdrainage ist dann die Therapie der Wahl
Gewebeveränderung bei Lymphödemen
Im eiweißreichen Ödem werden die Zellen durch die hohe Eiweißlast auseinandergedrückt
daraus folgt verlängerte Diffusionsstrecke
daraus folgt schlechtere Ver- und Ent-sorgung der Zellen
daraus folgt Fibroblasten werden vom Eiweiß angezogen und bilden eine Fibrose
daraufhin wird das Lymphödem hart und ist nicht mehr dellbar
daraus folgt durch diese Bindegewebsvermehrung verstärkt sich der Gewebedruck und das führt zu einer schlechteren Sauerstoffversorgung (wg Druck auf Kapillaren)
Eine schlechte Sauerstoffversorgung begünstigt die Bildung von Fettgewebe und das führt zu erhöhter Infektanfälligkeit und Geschwürsbildung
Es gibt zwei Stadien bei den Lymphödemen
1. reversibles Stadium
hier ist die Manuelle Lymphdrainage am effektivsten
- weiches, dellbares Ödem
- Hochlagerung bringt Rückfluß
- noch keine Gewebeveränderung
2. irreversibles Stadium tritt ein, wenn Stadium I nicht behandelt wird.
- Das Ödem ist dann hart
- kein Rückfluß bei Hochlagerung
- sekundäre Gewebsveränderung
Lymphgefäße + Lymphknoten
Am Kopf und Hals befinden sich die
Lnn occipitales an der Hinterhauptschuppe
Lnn parotides an der Ohrspeicheldrüse
Lnn faciales entlang dem Facialisnerv
Lnn cervicales superior entlang dem Kopfnicker
Lnn cervicales inferior am Ansatz des Kopfnickers
Lnn prae-auriculares vor dem Ohr
Lnn retro-auriculares hinter dem Ohr
Lnn submandibulares unter dem Kinn - seitlich
Lnn submentalis unter der Kinnspitze
Iugularis interna Kette entlang des Vena iugularis
Accessorius Kette entlang dem Nervus accessorius
Transversale Kette entlang dem Kopfnicker
am Brustkorb befinden sich an der Oberfläche die
Lnn subclavicularis in der Schlüsselbeingrube
Lnn infraclaviculares tiefer in der Schlüsselbeingrube
Lnn axillares in der Achselhöhle
Lnn parasternales entlang dem Brustbein
im Bauchraum befinden sich die
Lnn inguinales in der Leiste
Lnn iliacales im Unterbauch
Lnn lumbales in der Bauchmitte vor der Lendenwirbelsäule
im Arm befinden sich die
Deltoidbündel auf dem Deltamuskel
dorso-medialen Oberarmbündel auf der Rückseite des Oberarmes
medialen Oberarmbündel auf der Bizepsseite des Oberarms
Lnn cubitales entlang der Kubitalvene in der Armbeuge
radiales Bündel entlang der Daumenseite des Unterarms
ulnares Bündel entlang der Kleinfingerseite des Unterarms
Im Bein befinden sich die
dorso-lateralen Bündel im Oberschenkel
Pes anserinum unterhalb des Knies (innen)
Lnn popliteae in der Kniekelhle
ventro-medialen Bündel im Unterschenkel
Lymphstämme
Die Lymphflüssigkeit, die in den Lymphknoten gefiltert wird, wird über die Lymphkanäle weitergeleitet in die Lymphstämme.
Vom Kopf
Truncus iugularis sinister et dexter: rechte und linke Hals-seite
Vom Hals+Armen
Truncus subclavicularis: re+li Schlüsselbeingrube
Vom rechten Brustkorb: Truncus broncho-mediastinalis
Vom li Rumpf: Ductus thoracicus li Körpermitte über dem Nabel
Vom Bauchraum
Cysterna Chyli: Anfang des Duct.thoracicus
Truncus gastro intestinalis: rechter Oberbauch
von den Beinen: Truncus lumbalis + re+li Unterbauch
Alle Lymphstämme münden im Venenwinkel unterhalb der Schlüsselbeingrube in den Kreislauf.
Kontra-Indikationen
Wann sollte Lymphdrainage auf keinen Fall angewendet werden?
1) Akute Entzündung mit pathogenen Keimen.
Durch die Lymphdrainage könnten die Erreger verbreitet werden. Sind keine Erreger da, zB Entzündung nach Verbrennung oder Trauma, kann Manuelle Lymphdrainage angewendet werden.
2) Cardiales
Ödem: Bei der Rechts-Herz-Insuffizienz ist das rechte Herz nicht in der Lage
das Blut in ausreichender Menge dem Lungen-Kreislauf zuzuführen. Das rechte
Herz erweitert sich und verursacht einen Rückstauim im venösen System. (passive
Hyperämie) Das erhöht u.a. den Druck im Venenwinkel. Dadurch kann der Ductus
thoracicus keine Lymphe abgeben und es staut in die Lymphgefäße zurück. Wegen
diesem höheren Druck im venösen Schenkel der Kapillare kann weniger resorbiert
werden und es bleibt mehr Wasser im Gewebe. Würde man nun versuchen mit
Lymphdrainage, das Wasser wieder Richtung Venenwinkel zu transportieren, würde
der Überdruck das gesamte System überfordern.
Wie erkenne ich eine Rechts-Herz-Insuffizienz?
Wenn der Patient ein weiches, dellbares, symmetrisches Ödem, graue Haut, blaue Lippen und Atemnot hat, dann sollte er sofort richtig gelagert werden und der Arzt muß verständigt werden. Die richtige Lagerung heißt: Oberkörper hoch und Beine nach unten lagern!
Sind Sie sich nicht sicher, ob eine Rechts-Herz-Insuffizienz vorliegt...
Bitten Sie - sofern er/sie dazu in der Lage ist - Ihren Patienten sich hinzustellen und eine Minute lang die Arme seitlich neben dem Körper hängen zu lassen. Wenn sich die Handvenen mit Blut gefüllt haben, bitten Sie den Patienten beide Arme über den Kopf zu heben. Die Venen müssen sich beim Herz-Gesunden innerhalb 10 sec. leeren.
Geschieht dies nicht, keine Lymphdrainage anwenden und Patienten zum Arzt schicken !!!!
3) Ödem bei Thrombose: Bei einer Thrombose verstopft ein Blutgerinnsel die Vene.Der betroffene Venenstrang entzündet sich, es entsteht eine Schwellung. Durch den Rückstau steigt der Blutkapillardruck im venösen Schenkle der Kapillare. Die Folge: Es wird weniger resorbiert. Das Wasser verbleibt im Gewebe. Man spricht hier von einer passiven Hyperämie. Lymphdrainage ist wegen der Emboliegefahr absolut kontraindiziert !!!
4) Außerdem ist Manuelle Lymphdrainage bei folgenden Erkrankungen kontraindiziert:
Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion)
Überempfindlichkeit des Sinus carotis (Lymphdrainage löst Herzjagen aus)
Herzrhythmusstörungen
Entzündung nach Kobaltbestrahlung
Wann ist Lymphdrainage sinnlos?
Zwar nicht verboten, aber sinnlos ist die Manuelle Lymphdrainage, wenn es sich nicht um ein Lymphödem handelt. Das cardiale Ödem ist bereits bei den Kontraindikationen besprochen. Ein weiteres eiweißarmes Ödem ist das
Nierenödem: Wenn bei einer Nierenerkrankung zuviel Eiweiß ausgeschieden wird, sinkt der Kolloid-Osmotische Druck im Plasma. Das bedeutet, daß weniger Eiweißmoleküle im Gefäß sind. Die Folge: Es kann nicht genügend resorbiert werden (Erbsen-Beispiel) Es entsteht ein generalisiertes, eiweißarmes Ödem. Lymphdrainage ist zwecklos, weil es sich nicht um eine mechanische, sondern um eine chemische Ursache handelt. Dasselbe gilt bei der Colitis ulcerosa und M.Crohn, bei Lebererkrankungen im Endstadium und bei Hungerödemen.
Krebs wird durch Lymphdrainage nicht verbreitet, aber es ist kann empfehlenswert sein Lymphdrainage in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt anzuwenden.
Indikationen für die Manuelle Lymphdrainage
Krebs wird durch Lymphdrainage nicht verbreitet, Es ann empfehlenswert sein, Lymphdrainage in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt anzuwenden.
Sklerodermie: Ist eine autoimmune
Bindegewebserkrankung. Die Haut, das Unterhautfettgewebe, die Gefäßwände und
sogar die inneren Organe verhärten.
Manuelle Lymphdrainage muß hier lebenslang angewendet werden um den Verlauf zu mildern.
Lymphstau im Kopfbereich (Aprosexia nasalis): Ein Lymphstau im Kopf, der aufgrund von Mundatmung auftritt. Manuelle Lymphdrainage ist hier - besonders bei Kindern - äußerst erfolgreich
Lymphstau bei Störungen in der Halswirbelsäule: Der klassische Fall ist der Zustand nach einem Auffahrunfall (Peitschenschlagsyndrom). Manuelle Lymphdrainage - über längere Zeit angewendet - kann hier entscheidend den Heilungsverlauf verkürzen
Oedem bei Verletzung: Hier steigt aufgrund der reaktiven Entzündung der Blutkapillardruck im arteriellen Schenkel. Es wird mehr ultrafiltriert als resorbiert Die Folge ist eine Schwellung. Manuelle Lymphdrainage kann hierganz gezielt Linderung bringen.
Beinödeme ...
Lymphstau in den Beinen (CVI)
Um den Mechanismus zu verstehen, der zur Chronisch Venösen Insuffizienz führt, soll hier auf die Besonderheiten des Venenapparates eingegangen werden:
Venen bestehen aus längs verlaufenden, elastischen Fasern (zum Teil aus glatter Muskulatur) und haben, im Vergleich zu den Arterien, dünne Wände
Wir unterscheiden:
Oberflächliche Venen und tiefe Venen
Die oberflächlichen Venen sind miteinander durch die Venae communicantes und mit den tiefen Venen durch die Venae perforantes verbunden. Die tiefen Venen sind weniger dehnbar als die oberflächlichen Venen und sie liegen unterhalb des Bindegewebes. Nur am inneren Knöchel gibt es keine V. communicantes. Daher gibt es dort keinen Kompensationsmechanismus und deshalb tritt an dieser Stelle das Ulcus cruris (offenes Bein) bevorzugt auf.
Folgende Erkrankungen des Venensystems sind die
Ursache für die Chronisch Venöse Insuffizienz
1. Thrombophlebitis - Entzündung der oberflächlichen Vene
2. Phlebo-Thrombose
- pathologische Veränderung im tiefen
Venensystem
Sie führen zur Venenwandschädigung und damit zur Chronisch Venösen Insuffizienz
Stadium I der CVI = Latenzstadium
Symptom:Patient
ist ödemfrei. Sicherheitsventilfunktion setzt ein
Therapie Kompressionsstrümpfe empfehlenswert
Manuelle Lymphdrainage entlastet nachhaltig
Stadium II der CVI = Phlebo-lympho-dynamische Insuffizienz
Symptom: Ödeme sind eiweißarm, weich und dellbar Beinödeme bei Belastung
schwere Beine
brennende Füße
Venenerweiterung (Krampfadern)
punktförmige Einblutungen ins Gewebe
braune Verfärbung
Therapie: Manuelle Lymphdrainage + Kompressionsstrümpfe
Stadium III der CVI = Phlebo-lympho-statische Insuffizienz
Symptom: permanente Ödeme
entzündliche Veränderung der Lymphgefäße
eiweißreiches, derbes, nicht dellbares Öden
Stemmerzeichen positiv
Bildung eines Ulcus cruris venosum (offenes Bein)
Therapie Manuelle Lymphdrainage +Kompressionsstrümpfe